Reden wir über ... PFAS!

Umweltgifte für die Ewigkeit, Jahrhundertgifte, Forever Chemicals – die PFAS haben viele Namen und keiner davon ist besonders schmeichelhaft. Vergiftung von Böden, Wasser, Ökosystemen, man findet die Chemikalien im Regen und im Blut der Menschen. Trotzdem haben die Wenigsten jemals etwas von PFAS gehört, aber warum ist das so?

PFAS als Beschichtung auf Gegenständen, die wir vielleicht nur zehn Minuten verwenden und dann entsorgen wie beispielsweise Fastfood- oder Tiefkühlverpackungen. Die PFAS darauf könnten aber für mehrere 100 Jahre in der Umwelt verbleiben. Eine gute Lösung für die Lebensmittelverpackungen? Oder für Kosmetikprodukte wie Concealer oder Wimperntusche?

Die Teflonpfanne hält zwar länger, aber die PFAS-Probleme sind dieselben: Chemikalien in der Umwelt, in die sie nicht gehören und aus der sie so leicht nicht wieder verschwinden. Die PFAS machen unsere moderne Welt komfortabel und sie sind in manchen Sachen wie schusssichere Westen auch (noch) nicht so leicht zu ersetzen. Aber braucht man sie auf Zahnseide, Gitarrenseiten oder Angelschnüren? Und wie soll man den Konflikt mit den Photovoltaikanlagen lösen, die wir für die Energiewende dringend brauchen, die aber in aller Regel mit Teflon beschichtet sind, einem weiteren der mehr als 5000 bekannten PFAS-Verbindungen?

 

PFAS - Viele Fragen, wenig Antworten

Es sind sehr viele Fragen, auf die es nicht sehr viele Antworten gibt. Es ist ein Dilemma: die moderne „PFAS-Welt“ versus die immer weiter zunehmende Belastung der Ökosysteme (sprich auch der Menschen) durch Ewigkeitschemikalien, die nicht verschwinden und sogar im Regen messbar sind; allumfassend, von der Arktis bis in die Tropen und von der Maus bis in den Eisbären.

Die Wissenschaftler und Behörden kennen Lösungen, die nicht so einfach umzusetzen sind. Für die Fachleute heißt es nämlich (nachvollziehbar): Weg mit den PFAS, regulieren und verbieten wir die fluorierten Chemikalien einfach als Gruppe. Alle überflüssigen Anwendungen verschwinden aus der Produktion und übrig bleiben nur die gesamtgesellschaftlich notwendigen PFAS-Verwendungen wie eben die schusssicheren Westen oder die Schutzkleidung für Feuerwehr und medizinische Geräte.

Klingt einfach – ist es aber natürlich nicht. Denn die Interessen der Industrie sind andere. Dort geht es zunächst um Gewinne und erst nachrangig um Umweltschutz. Die Einwände der Industrieverbände gegen die strikte Regulierung füllen die Regale meterweise und alles muss sorgfältig gelesen, gewichtet und geprüft werden. EU-weit strebt man die „Ausmusterung“ der PFAS-Gruppe bis zum Jahr 2025 an. 

 

PFAS-was ist das?

Diese internen Diskussionen erreichen Otto Normalverbraucher allerdings nicht – wir erinnern uns: „PFAS? Was ist das?“

Man kennt es allenfalls aus Teflonpfannen oder Outdoorkleidung. Dass auch die normale Sportkleidung oder Wanderschuhe mit PFAS beschichtet sind, wird nicht  ganz so ausführlich kommuniziert. Und dass die schöne Couch zuhause ebenso beschichtet sein kann wie der Teppichboden, die Tischdecken oder auch die Babykleidung ist ganz sicher nicht im Fokus der Öffentlichkeit. Ebenso wenig wie PFAS in Silikonfugen oder  anderen Baumaterialien, in Pestiziden oder Gartenhandschuhen.

Aber wäre nicht genau das notwendig bei Chemikalien, die ein generationenübergreifendes Problem sind und bleiben werden? Wieso werden die PFAS nicht deklariert oder andersherum gefragt, wieso werden die PFAS-freien Alternativen, die es zahlreich gibt, nicht offensiv beworben, damit der Verbraucher entscheiden kann,

PFAS, ja oder nein, brauche ich die oder kann das weg? 

Man muss Deklaration, Transparenz, meinetwegen auch QR-Codes für die Kreislaufwirtschaft fordern, ein Mindestmaß an Information eben.  
Reden wir also über PFAS; immer wieder, überall und sehr ausführlich.

 

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Let's talk about ... PFAS!

Environmental poisons for eternity, poisons of the century, Forever Chemicals - PFAS have many names and none of them are particularly flattering. Poisoning soils, water, ecosystems, the chemicals are found in rain and in people's blood. Yet few have ever heard of PFASs, but why is that?

PFAS as a coating on items that we might only use for ten minutes and then dispose of, such as fast food or frozen food packaging. But the PFASs on them could remain in the environment for several hundred years. A good solution for food packaging? Or for cosmetic products like concealer or mascara? The Teflon pan may last longer, but the PFAS problems are the same: chemicals in the environment where they don't belong and from which they won't disappear so easily. PFASs make our modern world comfortable and they are not (yet) easily replaced in some things like bulletproof vests. But do we need them on dental floss, guitar sides or fishing lines? And how should we solve the conflict with photovoltaic systems, which we urgently need for the energy turnaround, but which are usually coated with Teflon, another of the more than 5000 known PFAS compounds?

PFAS - Many questions, but only few answers

There are a lot of questions to which there are not very many answers. It's a dilemma: the modern "PFAS world" versus the ever-increasing burden on ecosystems (read: humans) from everlasting chemicals that don't disappear and are even measurable in rain; all-encompassing, from the Arctic to the tropics and from mice to polar bears. 
The scientists and authorities know solutions that are not so easy to implement. For the experts, it is namely (understandably): away with the PFAS, let's just regulate and ban the fluorinated chemicals as a group. All superfluous applications disappear from production and only the PFAS uses necessary for society as a whole remain, such as bulletproof vests or protective clothing for firefighters and medical personnel. 
Sounds simple - but of course it is not. Because the interests of industry are different, they are concerned first with profits and only secondarily with environmental protection. The objections of industry associations to strict regulation fill the shelves by the metre and everything has to be carefully read, weighted and examined. EU-wide, the aim is to "phase out" the PFAS group by 2025. 

PFAS? What's that?

However, these internal discussions do not reach the average consumer - we remember: "PFAS? What is that?" At best, we know it from Teflon pans or outdoor clothing. The fact that normal sportswear or hiking boots are also coated with PFAS is not communicated quite as extensively. And the fact that the nice couch at home can be coated just as much as the carpet, the tablecloths or even the baby clothes is certainly not in the public focus. Just as little as PFAS in silicone joints or other building materials, in pesticides or gardening gloves.
But wouldn't that be exactly what is needed for chemicals that are and will remain a problem for generations to come? Why are PFAS not declared, or asked the other way round, why are the PFAS-free alternatives, which are numerous, not aggressively advertised so that the consumer can decide, PFAS, yes or no, do I need it or can it go? 

We have to demand declaration, transparency, maybe even QR codes for the circular economy, a minimum of information.  
So let's talk about PFASs; again and again, everywhere and in great detail.

 

 

 

 

 

 

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