Auf Bewässerung mit PFAS-Grundwasser verzichten

Passend zum Frühlingsanfang gibt das Landratsamt Rastatt wichtige Hinweise zur Gartenbewässerung. Dies betrifft insbesondere die Gebiete in der mittelbadischen Region, in denen per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS/PFC) in landwirtschaftlich genutzten Böden und im Grundwasser nachgewiesen wurden. Bei der Bewässerung von Pflanzen mit PFAS-belastetem Grundwasser können sich diese Substanzen in der Pflanze und im Boden anreichern. (Pressemitteilung des Landratsamtes Rastatt, 27.3.2023)

Zur Prognose von Schadstofffahnen im Grundwasser wurde durch die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) ein Grundwassermodell entwickelt, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Mithilfe des Modells wurden Gemeinden und Ortsteile identifiziert, in denen das Grundwasser möglicherweise eine PFAS-Belastung aufweist.

Blüte Pfingstrose mit Honigbiene
In manchen Regionen im Landkreis wird von der Nutzung der Gartenbrunnen abgeraten, Foto Klatt

 

Darunter fallen im Bereich der Stadt Rastatt die Münchfeldsiedlung, Niederbühl, Förch, Rauental und Wintersdorf. Im südlichen Landkreis sind Hügelsheim, die Bühler Stadtteile Balzhofen und Weitenung, in Rheinmünster Söllingen und der westliche Teil von Schwarzach sowie die Sinzheimer Ortsteile Halberstung, Müllhofen, Schiftung und der südliche Teil von Sinzheim betroffen.

Auf Grund der Datenlage und dem Vorliegen von vereinzelt erhöhten Werten in Grundwasserproben gilt in diesen Gebieten die Empfehlung, auf die Bewässerung der Gartenanlagen mit Grundwasser zu verzichten. Stattdessen sollte Trinkwasser oder Regenwasser dafür genutzt werden. In vielen Gärten gibt es eine Gartenpumpe, um Rasen, Beete und Nutzgarten damit kostengünstig zu bewässern. In den oben genannten Gebieten ist das keine besonders gute Idee, denn die fluorierten Chemikalien gelangen so in Boden und Pflanzen und letztendlich in den Nahrungskreislauf. Auch für das Tränkewasser von Hühnern, Ziegen und anderen Tieren ist das Grundwasser aus PFAS-Gebieten nicht geeignet.

Regelmäßige Aktualisierung der Daten

Das Grundwassermodell der LUBW wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Neue Boden– und Wasseruntersuchungen fließen dabei genauso in die Prognose mit ein, wie neue Erkenntnisse aus der Forschung. Sobald sich aus den Messwerten oder dem Modell eine Neubewertung der Situation ergibt, werden die jeweiligen Gemeinden informiert und die Nutzungsempfehlung gegebenenfalls aufgehoben.

Es ist möglich, das eigene Brunnenwasser auf PFAS untersuchen zu lassen. Die PFAS-Geschäftsstelle im Landratsamt Rastatt und das Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Baden-Baden geben dazu gerne Auskunft über geeignete Labore sowie den erforderlichen Analyseumfang.

Die Analyse des eigenen Brunnenwassers ist allerdings mit Kosten verbunden. Das Ergebnis ist nur über einen begrenzten Zeitraum aussagekräftig, weil sich die Konzentrationen der PFAS im Grundwasser über die Jahre verändern.

Die Bewässerung des Gartens über mehrere Jahre mit Trinkwasser ist in der Regel günstiger als eine einmalige Wasseranalyse auf PFAS.

 

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