Hanfanbau auf PFAS-Flächen, Symbolbild Klatt

Hanfanbau zur Phytosanierung von PFAS-Flächen?

Kann man gezielt Pflanzen auf PFAS-Äckern anbauen, die die Schadstoffe aus dem Boden ziehen? Die Phytosanierung ist eine kostengünstige, weniger schädliche, flexible und effektive Methode zur Entfernung von Schadstoffen, die geringe Wartungskosten verursacht.

Der größte Nachteil ist jedoch der enorme Zeitaufwand für die Sanierung des kontaminierten Bodens. Das ist bei PFAS-Böden nicht anders, trotzdem sucht man immer wieder nach „DER“ geeigneten Pflanze zur Dekontamination der Böden.

Hanf wäre da möglicherweise eine Option. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg experimentiert mit diesen Pflanzen, die dort auf PFAS-Böden gezogen werden.

Man darf verhalten optimistisch sein, denn bei anderen PFC-Gebieten hat sich bereits gezeigt, dass Hanf die Chemikalien grundsätzlich aufnehmen kann. So konnten australische Wissenschaftler zeigen, dass Hanfproteinpulver hochwirksam bei der Entfernung von PFC aus kontaminiertem Grundwasser ist. Und schwedische Wissenschaftler fanden in Hanfpflanzen, die auf PFC-Böden wuchsen, hohe Konzentrationen in den Blättern und deutlich niedrigere Mengen in Stengel und Wurzeln. Würde sich so etwas auch bei uns bestätigen, könnte Hanf vielleicht als Unterstützung bei der Bodensanierung dienen, aber auch hier stellt sich die Frage nach der Anschlussverwertung inklusive Kosten. Ebenso wie die nach der Zeitdauer, denn die Schweden berechneten je nach untersuchtem PFC als theoretischen Zeitraum einer Sanierung mit Hanf 13 bis 31.000 Jahre.

Das LTZ rechnet im Frühjahr 2022 mit den Analysenergebnissen. „Zur Sinnhaftigkeit des Hanfanbaus können aber erst Aussagen getroffen werden, wenn entsprechende Daten vorliegen“, betonte die Stabsstelle. Man werde die Versuche des LTZ Augustenberg zum Transfer von PFAS in Hanf im Jahr 2022 auf den eigenen Versuchsflächen fortsetzen.

Link: Phytoremediation potential for poly- and perfluoroalkyl substances (PFASs) using various plant species. https://stud.epsilon.slu.se/17146/

 

 

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