PFAS auch im Bau allgegenwärtig

Das betrifft sowohl die Baumaterialien als auch die Schutzkleidung. Bei ersteren hier hilft nur die gezielte Nachfrage, da die Deklaration und Transparenz nicht ausreichend ist. Bei mancher Schutzkleidung kann man momentan wohl (noch) nicht auf PFAS verzichten.

Mit der Schutzkleidung ist das so eine Sache, ob nun im Bau, im Forst oder bei Polizei oder Militär, Feuerwehr oder auch medizinischem Personal.  Man braucht Jacken, Hosen und auch Schuhe, die wasserfest sind und auch Sicherheit vor Chemikalien, Öl und ähnlichem bieten. An PFAS-freien Alternativen wird geforscht, aber die Verbände weisen immer wieder auf die Probleme hin: (Zitat)

"Seit zwei Jahrzehnten forschen Textil- und Chemieinstitute auf der ganzen Welt gemeinsam mit den entsprechenden Industriezweigen nach Alternativen zu Fluorcarbonharzen, insbesondere zur sogenannten C8-Chemie – Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Bisher ohne Erfolg. Fluor-freie Alternativen sind nicht so waschbeständig und nicht so effektiv wie Fluorcarbonharz-Verbindungen. Außerdem schützen sie den Träger nur vor Wasser und wässrigen Chemikalien wie Säuren. Ölige Flüssigkeiten, organische Lösungsmittel und weitere Flüssigkeiten mit niedriger Oberflächenspannung können von einer fluor-freien Imprägnierung nicht abgehalten werden" (Quelle: Industrieverband Hygiene & Oberflächenschutz).

Auch die Baumaterialien sind nicht immer PFAS-frei. Vom Boden bis zum Dach kann das durchschnittliche Gebäude voller persistenter und potenziell toxischer PFAS sein. Im April 2021 veröffentlichte das amerikanische Green Science Policy Institute einen Bericht (BUILDING A BETTER WORLD, Eliminating Unnecessary PFAS in Building Materials1), der dokumentiert, dass PFAS, einschließlich großer Fluorpolymere, in einer Vielzahl von Baumaterialien verwendet werden.

Die Autoren fanden heraus, dass Dachmaterialien, Farben und Beschichtungen, Dichtungsmassen, Dichtungsmassen, Klebstoffen, Stoffen, Glas und mehr PFAS zugesetzt werden, um dadurch Wetterschutz, Korrosionsschutz sowie Beständigkeit gegen Flecken, Fett und Wasser zu erreichen. "Es ist besorgniserregend, dass PFAS in unseren Häusern und Büros buchstäblich von Wand zu Wand gehen", sagte Tom Bruton, Senior Scientists am Green Science Policy Institute. „Die gute Nachricht ist jedoch, dass es bereits sicherere Alternativen gibt. Dies ist ein Problem, das Architekten, Designer und Hersteller lösen können. “

Und auch hier gilt: PFAS können während der Herstellung, Verwendung und Entsorgung dieser Materialien in Wasser, Luft, Lebensmittel und Innenraumstaub gelangen. Bau- und Instandhaltungsarbeiter oder Heimwerker können besonders gefährdet sein.

PFAS in Baumaterialien führen zu einer Verschmutzung, die Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte andauern wird und die Vermeidung der fluorierten Chemikalien ist eine bedeutende Veränderung, die die Bauindustrie jetzt für gesündere Gebäude und eine gesündere Welt vornehmen kann. Das Wissen darüber ist vorhanden, die Schwierigkeit besteht darin zu verstehen, wo PFAS verwendet werden und sicherere Alternativen zu finden.

1Fernández, S.R. et al. (21.04.2021) BUILDING A BETTER WORLD, Eliminating Unnecessary PFAS in Building Materials, Green Science Policy Institute

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