Der PFAS-Skandal in Mittelbaden dauert an und Lösungen sind nicht in Sicht. Dafür weiß man heute sehr viel mehr über die fluorierten Chemikalien und ist bemüht, die Folgen der PFAS in Boden, Wasser, Ökosystemen sowie im Blut der Bevölkerung zu abzumildern. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut.

PFAS im Blut

Der Bericht mit den Ergebnissen der zweiten PFAS-Blutuntersuchung ist auf der Homepage des Sozialminsteriums Baden-Württemberg hochgeladen.

Es gilt nach wie vor: Wer früher PFAS im Trinkwasser hatte, hat heute immer noch PFAS im Blut. Allerdings gehen die Werte zurück, das heißt, dass keine weitere Anreicherung stattfindet und dass die Gegenmaßnahmen der Trinkwasserversorger ganz offensichtlich erfolgreich waren. Trotzdem überschreitet ein Teil der Probanden nach wie vor die HBM-II-Werte für PFOA im Blut.

HBM-II-Wert: Der HBM-II-Wert entspricht der Konzentration eines Stoffes in einem Körpermedium, bei deren Überschreitung eine für die Betroffenen als relevant anzusehende gesundheitliche Beeinträchtigung möglich ist.

Wie diese gesundheitliche Beeinträchtigung in Mittelbaden aussehen könnte, kann niemand sagen. Betroffene sehen die Ergebnisse jedenfalls mit gemischten Gefühlen. In Kuppenheim hatten die Bürger über das Trinkwasser die PFC aufgenommen, bevor man Gegenmaßnahmen ergriffen hatte. „Das Leitungswasser hält zwar mittlerweile alle erlaubten Werte ein“, so Brigitte S, eine der Betroffenen. Sie hat aber als persönliche Konsequenz und zur Risikominimierung trotzdem schon vor längerem komplett auf Leitungswasser verzichtet und ist auf Flaschenwasser umgestiegen, „das sind jeden Tag alleine eineinhalb Liter für den Tee“. Anfangs habe sie auch zum Kochen Flaschenwasser genommen, mittlerweile bereite sie Nudeln und Kartoffeln wieder mit Leitungswasser zu.  Eine gewisse Unsicherheit ist aber vorhanden. „Es ist aus meiner Sicht einfach zu viel Vertrauen verspielt worden“, findet Brigitte S., die Informationen seien ihres Erachtens nicht ausreichend kommuniziert worden. Und auch die Tatsache, dass das Umweltbundesamt für Regionen, in denen der HBM-II-Wert überschritten werde, die Beratung durch einen Umweltmediziner empfiehlt, was hier eben nicht passiert sei, habe sie nicht unbedingt als vertrauensfördernd empfunden. Dabei stellen sich für Brigitte S. viele grundsätzliche Fragen hinsichtlich der fluorierten Chemikalien und der gesundheitlichen Folgen, „darüber erfährt man einfach nichts“, ärgert sie sich.

 

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